Weidenröschen: Alle Infos über das Wildkraut im Überblick
In unserem Wildkräuter-Lexikon stellen wir heute das schmalblättrige Weidenröschen vor. Schon der wohl erste Kräuterbuchautor, Dioscurides, beschrieb das Weidenröschen und seine positiven Wirkungen. Besonders bekannt machte es dann später die österreichische Kräuterfrau Maria Treben in ihren Schriften. Von den Weidenröschen gibt es zahlreiche Arten.
Das hier beschriebene schmalblättrige blüht wunderschön rotviolett in bis zu 50 cm großen Trauben. Die Samen des Weidenröschens haben einen langen weißen Haarschopf, der sie weit fliegen lässt. Da sich die Pflanze gerne auf nach Waldbränden entstandenen Lichtungen ansiedelt, wird sie auch Feuerkraut genannt. Eine andere Erklärung für diesen Namen könnte sein, dass die Samen hervorragend als Zunder zum Feuermachen geeignet sind.
Da Weidenröschen auch als Wildkräuter-Zutat für Grüne Smoothies sehr interessant sein können, gehen wir jetzt etwas ins Detail.
Allgemeine Informationen
- Wissenschaftlicher Name: Epilobium angustifolium
- Pflanzenfamilie: Nachtkerzengewächse (Onagraceae)
- Sammelzeit: Die Blätter erscheinen von April bis Juni und die Blüten bzw. Blütenknospen zwischen Juni und August. Die Wurzeln kannst Du im April ernten.
- Orte: Das Weidenröschen findest Du auf Lichtungen und Schutthalden, in Wäldern, auf Kahlschlägen und Dämmen sowie an Flussufern. Die Pionierpflanze wächst auf nährstoffreichen, lehmigen Böden bis auf 1900 Meter Höhe.
- Inhaltsstoffe: Im Weidenröschen finden sich Flavonoide wie Quercetin und Myricetin, Tannine und Beta-Sitosterin. Auch Vitamin C und Kampferöl sollen enthalten sein.
- Verwendete Pflanzenteile: Du kannst die Blätter, Blüten, Blütenknospen, Stengel und Wurzeln in den Smoothie-Maker geben.
Besonderheiten
Kurz nach dem zweiten Weltkrieg, als sich das Weidenröschen als Pionierpflanze auf den reichlich vorhandenen Schuttflächen ausbreitete, wurde sie als Nahrungsquelle sehr geschätzt. Deren Nutzung ist in der Küche recht umfangreich. Die zarten Blätter und Triebspitzen passen in Salate und Kräutermischungen. Blüten und Blütenknospen können roh genascht oder als Dekoration über zahlreiche kalte und warme Speisen gegeben werden. Zudem kannst Du die Blütenknospen auch als Gemüse garen. Wenn die Stengel noch jung und elastisch sind, kannst Du diese schälen und roh verspeisen oder ähnlich wie Spargelgemüse zubereiten.
Die Wurzeln kannst Du ebenfalls in rohem Zustand essen – natürlich nachdem Du sie vorher gründlich gesäubert und geschält hast. Daraus lässt sich aber auch ein Gemüsegericht kochen oder die getrockneten Wurzeln zu Mehl verarbeiten, das zum Strecken von Getreidemehl oder Eindicken von Soßen verwendet werden kann. Dem grünen Smoothie liefern die oberirdischen Teile der Pflanze einen milden Geschmack, ähnlich wie Feldsalat, mit einer leichten Note von Löwenzahn.
Eigenschaften
Dem Weidenröschen werden in erster Linie entzündungshemmende und hormonbeeinflussende Eigenschaften nachgesagt.
Anwendungsbereiche
In der Naturkeilkunde wird das Weidenröschen vor allem bei „Männerbeschwerden“ genutzt. Vor allem das Myricetin soll durch seine entzündungshemmende Wirkung bei beginnender Prostatavergrößerung und den damit verbundenen Schwierigkeiten beim Wasserlassen helfen. Den enthaltenen Phytosterolen (Beta-Sitosterin) wird nachgesagt, dass sie das hormonelle Gleichgewicht der Prostata positiv beeinflussen. Die Tannine wiederum sollen die Bildung von Testosteron unterstützen. Auch für Frauen kann das Weidenröschen hilfreich sein und mit seiner stärkenden Wirkung auf die Blasenmuskulatur bei Reizblase und Inkontinenz helfen.
Wichtiger Hinweis
Die Verwendung des Weidenröschens ist nicht für die Beseitigung oder Linderung von Krankheiten, Leiden oder krankhaften Beschwerden bestimmt. Die hier niedergeschriebenen Angaben beruhen auf Überlieferung und langjähriger Erfahrung. In keiner Weise sollen eben diese Angaben eine Beratung durch einen Arzt ersetzen. Bei Fragen wende Dich bitte an Deinen Arzt oder Deinen Heilpraktiker.
Smoothie Rezept mit Weidenröschen
Du hast hohe Ansprüche an Deinen Smoothie mit Wildkräutern und möchtest diesen fluffig, cremig und fein genießen? Dann raten wir Dir zur Anschaffung eines Profi-Mixers oder zumindest eines Hochleistungsmixers, damit die faserreichen Zutaten auch ausreichend verarbeitet werden.
- 1 Handvoll junge Blätter sowie Blüten vom Weidenröschen
- 1 Handvoll Wildkraut (mildere Varianten sind z.B. Giersch, Vogelmiere oder Malvenblätter)
- 2 Clementinen
- 3 entkernte Pflaumen
- 3 über Nacht eingeweichte Feigen (ohne Stielansatz)
- Wasser oder Eiswürfel nach eigenem Geschmack