Süßdolde: Alle Infos über das Wildkraut im Überblick

Süßdolde: Alle Infos über das Wildkraut im Überblick

Heute dreht sich in unserem Wildkräuter-Lexikon alles um die Süßdolde. Eine Pflanze, die nach Lakritz schmeckt – dieses Merkmal möchten wir an der Stelle herausheben, weil wir selbst erst überrascht, und dann davon begeistert waren. Manche bezeichnen den Geschmack und den Duft der Süßdolde auch als anisartig (Anis) – darüber wollen wir jetzt gar nicht diskutieren.

Klar ist, dass die Pflanze u.a. auch Myrrhenkerbel oder Wilder Anis genannt wird und ihr Haupteinsatzgebiet die Blutreinigung ist. Auch Insekten lieben die Süßdolde, die von uns Menschen bereits seit Jahrhunderten als Heil- und Würzpflanze genutzt wird und früher in Bauern- und Klostergärten angebaut wurde. Auch heute wird die Pflanze wieder von vielen spezialisierten Gärtnereien zum Kauf angeboten. Bauern gaben und geben sie gerne ihren Kühen, weil sie die Milchproduktion anregen soll und in Skandinavien ist sie als schmackhaftes Küchenkraut beliebt, weil sie so kältetolerant ist. Außerdem eignet sich die Süßdolde, zusammen mit anderen Duftkräutern, als Beigabe in Potpourris zur Aromatherapie. Nicht zuletzt sorgt sie in unserem Grünen Smoothie für ein ganz besonderes Aroma.

Allgemeine Informationen

  • Wissenschaftlicher Name: Myrrhis odorata
  • Pflanzenfamilie: Doldengewächse (Apiaceae)
  • Sammelzeit: Die Blätter kannst Du ab April bis in den September hinein sammeln und die jungen, noch unreifen grünen Samen im Juli und August. Die Süßdolde blüht von Mai bis Juni. Deren Wurzeln können ab September bis ins nächste Frühjahr geerntet werden.
  • Orte: Die Süßdolde wächst vor allem auf kalkhaltigen bzw. nährstoffreichen Lehmböden und am liebsten im Halbschatten, verträgt aber auch Sonne. Sie finden die Pflanze an Wald- und Heckenrändern, in Grasgärten, auf Fettwiesen und Weiden, in Aunwäldern und Hochstaudenfluren.
  • Inhaltsstoffe: In der Süßdolde sind bis zu 1,5 % ätherisches Öl enthalten, außerdem Flavonoide, Fumarsäure und Mannit.
  • Verwendete Pflanzenteile: Den Smoothie können Sie mit den Blättern, Samen und Blüten der Pflanze würzen.

Besonderheiten

Die Blätter der Süßdolde werden als Gewürz für Koch- und Backgemüse, Fischgerichte und Soßen sowie zur Teezubereitung genutzt. Die Blüten passen in Kompott und Obstkuchen sowie als essbare Dekoration auf zahlreiche Speisen wie Salate, Desserts oder Müsli. Die unreifen Samen können roh wie Lakritz- bzw. Anisbonbons genascht werden. Zudem kannst Du diese in Fruchtsalate, Früchtequark und Getreidespeisen geben und damit Desserts und Gemüsegerichte würzen oder mit Rhabarber mitkochen. Bei all diesen Anwendungen kann dadurch mit der Zuckermenge gespart werden.

Ebenfalls als Gewürz mit anis- bzw. lakritzähnlichem Geschmack verwenden wir die genannten Pflanzenteile der Süßdolde für den Grünen Smoothie. Mit einem guten Smoothie Maker kann die Wildpflanze verarbeitet werden. Es wird übrigens empfohlen, die Süßdolde mittags bei warmem Wetter zu ernten, da sie dann besonders viele Aromastoffe ausbildet. Aus den Wurzeln kannst Du zudem ein würzendes Gemüse für Suppen, Ansatzschnäpse oder süßes Gebäck herstellen. Zwei Hinweise noch: Die Süßdolde ähnelt anderen giftigen Pflanzen. Deshalb bitte nur sammeln, wenn Du sie sicher erkennen kannst. Außerdem solltest Du die Pflanze meiden, wenn Du allergisch gegen Doldenblütler und Anethol sind.

Eigenschaften

Der Süßdolde werden blutreinigende, verdauungsfördernde, appetitanregende, magenstärkende, schleimlösende, antibakterielle, kräftigende, antioxidative, krampflösende, entzündungshemmende und beruhigende Eigenschaften nachgesagt.

Anwendungsbereiche

In der Volksheilkunde wird die Süßdolde bei Husten und Asthma angewendet. Auch bei Magenschwäche, Appetitlosigkeit und in der Rekonvaleszenz kommt sie zum Einsatz. Empfohlen wird das Kraut zudem als Bestandteil einer Blutreinigungskur in Frühjahr oder Herbst. In der Homöopathie wird die Süßdolde als Salbe oder Tropfen vor allem gegen Hämorrhoiden und Krampfadern genutzt. Außerdem sollen die Samen der Pflanze ein wirkungsvolles Mittel gegen Mundgeruch und zur Zahnfleischpflege sein.

Wichtiger Hinweis

Die Verwendung der Süßdolde ist nicht für die Beseitigung oder Linderung von Krankheiten, Leiden oder krankhaften Beschwerden bestimmt. Die hier niedergeschriebenen Angaben beruhen auf Überlieferung und langjähriger Erfahrung. In keiner Weise sollen eben diese Angaben eine Beratung durch einen Arzt ersetzen. Bei Fragen wende Dich bitte an Deinen Arzt oder Deinen Heilpraktiker.

Smoothie Rezept mit Süßdolde

Für einen cremigen, feinen und fluffigen Smoothie raten wir Dir zur Anschaffung eines Profi-Mixers oder zumindest eines Hochleistungsmixers, damit die faserreichen Zutaten der Wildkräuter auch ausreichend verarbeitet werden.

  • 3-5 Blätter oder 1 TL grüne Samen der Süßdolde
  • 1 Handvoll Giersch
  • 1 Orange
  • 1 kleine Mango
  • 1 Prise Muskat
  • 2 EL Hafermilch
  • Wasser oder Eiswürfel nach eigenem Geschmack
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