Scharbockskraut: Alle Infos über das Wildkraut im Überblick

Scharbockskraut: Alle Infos über das Wildkraut im Überblick

Heute stellen wir in unserem Wildkräuter-Lexikon das gewöhnliche Scharbockskraut vor. Ab den Sommermonaten und über den gesamten Winter ist von der Pflanze nichts zu sehen, denn sie zieht sich ganz in die Erde zurück, um Platz für andere Wildkräuter zu machen. Dafür erfreut das Scharbockskraut als einer der ersten Frühblüher mit seinen strahlend gelben Blüten Spaziergänger, Wildkräuter-Fans und auch Insekten. Doch Vorsicht: Sobald die – übrigens nicht essbaren – Blüten erscheinen, sind die Blätter nicht mehr genießbar.

Davor kommen die teilweise in ganzen Teppichen wachsenden glänzenden Blätter durchaus als Wildkraut auf den Teller und in den Mixer. Dabei liefern sie vor allem Vitamin C, von dem die Pflanze jede Menge zu bieten hat. Dem hohen Vitamin C-Gehalt verdankt sie auch ihren Namen: Denn „Scharbock“ ist eine alte Bezeichnung von Skorbut – einer Krankheit, die durch Mangel an Vitamin C entsteht. So wurde Scharbockskraut im Mittelalter bis zur frühen Neuzeit sehr oft gegen Skorbut verwendet und galt als wichtigste Heilpflanze auf diesem Gebiet.

Allgemeine Informationen

  • Wissenschaftlicher Name: Ranunculus ficaria
  • Pflanzenfamilie: Hahnenfußgewächse (Ranunculaceae)
  • Sammelzeit: Von März bis April bzw. bis zur Blütezeit der Pflanzen kannst Du die glänzenden Blätter sammeln. Die Wurzelknöllchen und Blütenknospen werden im Mai und Juni geerntet.
  • Orte: Das Scharbockskraut bevorzugt feuchte und nährstoffreiche Standorte sowie Ton- und Lehmböden. Es wächst in Gebüschen, im Wald, an Wiesen, Weg- und Parkrändern sowie in der Nähe von Teichen und Seen.
  • Inhaltsstoffe: In den Blättern finden sich Vitamin C, Gerbstoffe, Flavonoide, Saponine, Ranunculin sowie Protoanemonin. Die Wurzeln enthalten Urease, Asparagin und Gerbstoffe.
  • Verwendete Pflanzenteile: Für den Smoothie verwenden wir die Blätter vor der Blüte.

Besonderheiten

Die jungen glänzenden Blätter kannst Du hacken und in Wildkräutersalate, Salatsoßen, Kräuterquark bzw. -käse und Kräutermischungen sowie aufs Butterbrot und in den Grünen Smoothie geben. Zudem passen die Blätter in Kräuterpüree und zu Bratgerichten. Wenn Du die Blätter einige Tage in Salz ziehen lässt und danach in Öl einlegst, kannst Du diese auf Vorrat halten. Sie verleihen den Speisen einen leicht säuerlich-scharfen Geschmack. Sobald die Pflanze blüht, schmecken die Blätter dann brennend scharf und signalisieren bereits auf diese Weise: Nicht mehr essen!

Denn die Pflanze enthält ein schwach-giftiges Alkaloid, das zwar in geringen Mengen nicht schädlich wirkt. Dennoch solltest Du nicht allzu große Mengen der Blätter auf einmal verzehren. Nach der Blüte nimmt der Alkaloidgehalt zu und die Blätter des Scharbockskraut sind von nun an leicht giftig. Die Scharbockskrautblüten sind NICHT essbar, dafür aber die Blütenknospen sowie die Wurzeln – sie schmecken im rohen Zustand leicht nussig und sind recht stärkereich. Diese Pflanzenteile kannst Du als gekochtes Gemüse oder im getrockneten und gemahlenen Zustand als Mehl verwenden. Zudem kannst Du diese ebenfalls zwei, drei Tage in Salz ziehen lassen und danach in Essig oder Öl einlegen – dann sind sie ein guter Kapernersatz.

Eigenschaften

Dem Scharbockskraut werden blutreinigende, Vitamin-C-zuführende, entzündungshemmende, belebende, antivirale, leberschützende und schmerzlindernde Eigenschaften nachgesagt.

Anwendungsbereiche

Wie bereits erwähnt, wurde die Pflanze früher hauptsächlich gegen Skorbut eingesetzt. Heute kommt sie in der Volksmedizin nur selten zum Einsatz, kann aber aufgrund des hohen Vitamin-C-Gehaltes gegen Frühjahrsmüdigkeit und bei Vitamin-C-Mangel genutzt werden. Zudem wird Scharbockskraut zur Blutreinigung eingesetzt und es soll bei Hautunreinheiten und Hämorrhoiden (äußerlich als Sitzbad) hilfreich sein. Der Saft aus den Wurzelknöllchen wird bei Feigwarzen empfohlen.

Wichtiger Hinweis

Die Verwendung des Scharbockskrauts ist nicht für die Beseitigung oder Linderung von Krankheiten, Leiden oder krankhaften Beschwerden bestimmt. Die hier niedergeschriebenen Angaben beruhen auf Überlieferung und langjähriger Erfahrung. In keiner Weise sollen eben diese Angaben eine Beratung durch einen Arzt ersetzen. Bei Fragen wende Dich bitte an Deinen Arzt oder Deinen Heilpraktiker.

Smoothie Rezept mit Scharbockskraut

Um die unten aufgeführten Zutaten zu mixen, solltest Du - wenn möglich - einen Profi-Mixer oder zumindest einen leistungsstarken Hochleistungsmixer verwenden, damit das Mixgut auch ausreichend fein und cremig zerkleinert werden kann.

  • 1 kleine Handvoll Blätter vom Scharbockskraut (vor der Blüte)
  • 1 Handvoll Babyspinat
  • 1 Apfel
  • 1 Handvoll (gefrorene) Heidelbeeren
  • Saft ½ Limette
  • 1 EL Mandelmus
  • Wasser oder Eiswürfel nach eigenem Geschmack
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