Königskerze: Alle Infos über das Wildkraut im Überblick
Heute stellen wir Dir in unserem Wildkräuter-Lexikon die großblütige Königskerze vor. Mit wunderschönen gelb-leuchtenden Blüten und einer stattlichen Wuchshöhe von bis zu 3 Metern fällt sie ins Auge. Außer ihrem majestätischen Anblick hat die Pflanze aber noch einiges mehr zu bieten. Laut Überlieferungen sollen sich die Römerinnen mit den Blüten der Königskerze die Haare blondiert haben. Bereits vor 2000 Jahren verwendete Dioskurides die Pflanze gegen trockenen Husten und auch noch heute sind Atemwegserkrankungen ihr wichtigstes Anwendungsgebiet. Hildegard von Bingen sah in der Königskerze ein wirksames Mittel gegen Schwermütigkeit.
Der berühmte griechische Arzt Hippokrates empfahl die Pflanze zur Wundbehandlung, während viele Jahrhunderte später Sebastian Kneipp mit den Blättern eine herzstärkende Fleischbrühe zubereitete. Außerdem war man früher überzeugt davon, dass die Königskerze vor bösem Zauber und Unholden schützt. Einen ihrer weiterer Namen – nämlich Wollblume – verdankt die Königskerze ihren behaarten Blättern. Vielleicht gibt es aufgrund der Behaarung nur wenig Hinweise über die Verwendung der Pflanzenteile in der Küche. Aber ein wenig haben wir doch gefunden,
Allgemeine Informationen
- Wissenschaftlicher Name: Verbascum densiflorum
- Pflanzenfamilie: Braunwurzgewächse (Scrophulariaceae)
- Sammelzeit: Die Blüten werden zwischen Juni und August gesammelt. Wenn Du sie trocknen willst, solltest Du sie am späten Vormittag bei schönem Wetter ernten und zügig trocknen, da sie schnell schimmeln. Die Blätter findest Du von April bis Juni.
- Orte: Die großblütige Königskerze liebt vor allem sonnige Standorte und ist sowohl im Wald als auch im Freiland zu finden. Sie bevorzugt kalkhaltige und nährstoffreiche Böden.
- Inhaltstoffe: Die Königskerze liefert bis zu 3 % Schleimstoffe, etwa 11 % Invertzucker und bis 4 % Flavonoide. Enthalten sind außerdem verschiedene B-Vitamine, Phytosterole, ätherische Öle und Saponine.
- Verwendete Pflanzenteile: Wir verwenden im Smoothie mal ausnahmsweise nur die Blüten. Höchstwahrscheinlich kann man auch die rohen Blätter verzehren, doch wir haben keine Angaben über deren Verwendung in der Ernährung gefunden. Und selbst haben wir es noch nicht ausprobiert.
Besonderheiten
Die frischen oder getrockneten Blüten sowie Blätter werden hauptsächlich in Teemischungen gegeben. Außerdem verleihen die gekochten Blüten vielen Getränken wie Limonaden, Sirup oder Spiritousen eine appetitliche goldgelbe Farbe, werden aber nach der Verfärbung wieder ausgesiebt. Die Blüten kannst Du auch bei der Herstellung von Kräuterbutter, -öl oder -essig sowie frisch geerntet als essbare Dekoration und Suppenbeilage verwenden. Die jungen Blätter können in Bierteig oder Wein ausgebacken oder gebraten werden. Die Blüten schmecken fruchtig und erinnern im Geschmack an getrocknete Apfelringe. Das Aroma der Blätter ist herber, aber auch fruchtartig.
Eigenschaften
Die großblütige Königskerze soll antiviral, auswurffördernd, hustenlindernd, antibakteriell, entzündungshemmend, schweißtreibend, schlaffördernd, beruhigend, harntreibend, krampflösend, hautreinigend, durchblutungsfördernd und wundheilend wirken.
Anwendungsbereiche
Arzneilich werden die getrockneten Blüten genutzt. Das Haupteinsatzgebiet der großblütigen Königskerze sind Atemwegs- bzw. Bronchialerkrankungen wie entzündete Nebenhöhlen, Reizhusten, Heiserkeit, Schnupfen und Erkältungskrankheiten. Ein kalter Teeaufguss, um die enthaltenen Schleimstoffe nicht zu zerstören, hilft zudem bei angegriffenen Magenschleimhäuten, krampfartigen Magen-Darm-Beschwerden, allergischem Asthma oder Allergien. In Erkältungszeiten soll ein Tee aus Königskerzenblüten davor schützen, sich anzustecken. Außerdem wird die Pflanze bei innerer Unruhe, Schlafstörungen und rheumatischen Erkrankungen verwendet.
Äußerlich angewandt fördern die zerdrückten Blätter die Durchblutung und unterstützen die Wundheilung beispielsweise nach Verbrennungen. Auch der Tee soll als Umschlag äußerlich wirken, z.B. bei entzündeten Augen, Bindehautentzündungen, Geschwüren, Ekzemen oder eiternden Wunden. Ein Breiumschlag aus Blättern und Blüten wird bei Prellungen empfohlen. Das Öl der Königskerze findet ebenfalls vielseitige Verwendung – beispielsweise als Massageöl bei Neuralgien, zur Einreibung bei Gicht oder Rheuma oder zum Eintröpfeln ins Ohr bei Tinnitus oder Mittelohrentzündung.
Wichtiger Hinweis
Die Verwendung der großblütigen Königskerze ist nicht für die Beseitigung oder Linderung von Krankheiten, Leiden oder krankhaften Beschwerden bestimmt. Die hier niedergeschriebenen Angaben beruhen auf Überlieferung und langjähriger Erfahrung. In keiner Weise sollen eben diese Angaben eine Beratung durch einen Arzt ersetzen. Bei Fragen wende Dich bitte an Deinen Arzt oder Deinen Heilpraktiker.