Guter Heinrich
Heute stellen wir Dir in unserem Wildkräuter-Lexikon die Wildpflanze Guter Heinrich vor. Die Herkunft des sympathisch klingenden Namens dieser Pflanze wird auf unterschiedliche Weise erklärt. Die einen schreiben es seinen guten Heilkräften zu, weil früher häufig Elfen und Kobolde „Heinrich“ hießen. Andere führen die Bezeichnung auf eine Versnovelle über den „armen Heinrich“ zurück – wenn Du Geschichten mit gutem Ausgang liebst, lies doch nachher mal die Kurzbeschreibung bei Wikipedia.
Der Name der Pflanze könnte auch vom althochdeutschen „Heimrich“ stammen: "Heim" bedeutet Hofstatt und "rich" steht für häufig und gut essbar. Leider trifft heutzutage nicht mehr beides auf den Guten Heinrich zu. Denn in Deutschland wird er immer seltener und steht laut Wikipedia in der roten Liste unter „gefährdete Arten“. Das ist sehr schade, denn der Gute Heinrich ist ein tolles Wildgemüse und passt als solches natürlich auch super in den Grünen Smoothie. Der heutige Spinat gilt übrigens als sein direkter Nachfahre. Auch in Sachen Heilwirkungen soll die Pflanze sehr hilfreich sein.
Allgemeine Informationen
- Wissenschaftlicher Name: Chenopodium bonus-henricus
- Pflanzenfamilie: Gänsefußgewächse (Chenopodiaceae)
- Sammelzeit: Die jungen Blätter, Triebe und Stängel werden hauptsächlich zwischen April und Juni gesammelt, doch auch bis in den Oktober hinein kannst Du sie ernten. Die Samen kannst Du im September und Oktober sammeln und die Blüten des Guten Heinrich erscheinen von April bis Oktober.
- Orte: Die Pflanze wächst in der Umgebung von bäuerlichen Siedlungen auf nährstoffreichem und sandigem Boden und ist vor allem an Zäunen und Wegrändern zu finden. Sie mag Sonne bis Halbschatten.
- Inhaltstoffe: Der Gute Heinrich ist reich an Vitamin C (bereits 50 g der Pflanze sollen den Tagesbedarf decken) und Mineralstoffen (vor allem Eisen). Zudem enthält er Oxalsäure und Saponine. Auch die Vitamine A und B1 sowie Proteine und Chlorophyll sollen enthalten sein.
- Verwendete Pflanzenteile: Für den Smoothie werden Blätter, Triebe und Stängel verwendet.
Besonderheiten
Aus den jungen Blättern, Trieben und Stängeln kannst Du Rohkostsalate oder Sauerkraut zubereiten und diese natürlich auch in den Grünen Smoothie geben. Der Gute Heinrich schmeckt ähnlich wie der gewohnte Spinat, er ist nur ein wenig herber und bissfester – für einen Hochleistungsmixer aber dennoch ein “leichtes Spiel“. Beachte bitte, dass Blätter & Co. nach der Blütezeit der Pflanze um einiges herber schmecken – also dann entweder die Menge reduzieren oder mehr Früchte in den Mixer geben. Gedämpft werden diese Pflanzenteile wie Spinat zubereitet und gekocht in Gemüsefüllungen oder -suppen gegeben.
Die dicken Stängel und Triebe sind ein guter Spargelersatz, während die jungen Blütenstände eine Delikatesse als gedämpftes Gemüse ergeben und dabei dem Brokkoli ähneln. Die in reichlich Wasser zu Brei gekochten Samen kannst Du als Füllung für Tomaten und Paprika verwenden oder süß servieren. Aufgrund der enthaltenen Oxalsäure achte bitte darauf, wie Dein Körper reagiert und verringere ggf. die Verzehrmenge. Bitte informiere Dich vor dem Sammeln, ob der gute Heinrich in Deiner Gegend stark bedroht ist bzw. gesammelt werden darf. Sicherer wäre es, ihn selbst anzubauen. Du erhältst bei diversen Anbietern den guten Heinrich als Saatgut oder Pflanze.
Eigenschaften
Der gute Heinrich soll leicht abführend, entzündungshemmend, blutreinigend, entwurmend und wundreinigend wirken.
Anwendungsbereiche
Vom Guten Heinrich sind nur die frischen Pflanzenteile wirksam, deshalb sollte die Pflanze nicht getrocknet werden. In der Heilkunde wird der Saft verwendet, der u.a. bei Verstopfungen, Wurminfektionen, entzündeten Schleimhäuten und Blutarmut zum Einsatz kommt. Äußerlich werden die frischen Blätter als Umschläge bei entzündlichen Hauterkrankungen und Abszessen genutzt. Als schwaches Abführmittel gelten die Samen. Aufgrund der enthaltenen Oxalsäure solltest Du die Anwendung des Guten Heinrich bei Gicht oder Nierenerkrankungen einschränken.
Wichtiger Hinweis
Die Verwendung des Guten Heinrichs ist nicht für die Beseitigung oder Linderung von Krankheiten, Leiden oder krankhaften Beschwerden bestimmt. Die hier niedergeschriebenen Angaben beruhen auf Überlieferung und langjähriger Erfahrung. In keiner Weise sollen eben diese Angaben eine Beratung durch einen Arzt ersetzen. Bei Fragen wende Dich bitte an Deinen Arzt oder Deinen Heilpraktiker.
Smoothie Rezept mit Gutem Heinrich
Um die folgenden Zutaten wie Guter Heinrich zu mixen, solltest Du optimaler Weise einen Profi-Mixer oder zumindest einen leistungsstarken Hochleistungsmixer verwenden, damit dieses faserreiche Mixgut auch ausreichend zerkleinert werden kann.
- 1 Handvoll junge Blätter, Triebe und Stängel vom guten Heinrich
- 1 Handvoll Feldsalat
- 1 Apfel
- 3 süße Pflaumen (entkernt)
- Saft ½ Limette
- 1 gute Prise Zimt
- Wasser oder Eiswürfel nach eigenem Geschmack