Bibernelle: Alle Infos über das Wildkraut im Überblick
„Esst Kranebeer und Bibernell – so sterbt’s net so schnell“ – so lautete ein Spruch zu Zeiten, als die Pest das Land heimsuchte. Die Bibernelle galt im Mittelalter als Schutzpflanze gegen Seuchen. Aber die heilsamen Wurzeln wurden nicht nur gegen den „schwarzen Tod“ eingesetzt. So wurde die Bibernellwurzel von stillenden Müttern unter dem Busen getragen, wodurch die Milchproduktion angeregt und Beschwerden wie spannenden Brüsten vorgebeugt werden sollte.
Auch sonst kam die Pflanze bei so einigen Beschwerden zum Einsatz – ab dem 16. Jahrhundert wird die Bibernellwurzel in den Kräuterbüchern als heilkräftig gegen verschiedene Krankheiten beschrieben. Zudem wurde sie aufgrund ihres angenehmen Aromas auch gerne in der Küche verwendet – und wir nutzen dieses Wissen nun auch, um einen Grünen Smoothie mit Wildkräutern mit einem erfrischenden und herbsüßen Geschmack zu bereichern.
Allgemeine Informationen
- Wissenschaftlicher Name: Pimpinelle saxifraga
- Pflanzenfamilie: Doldengewächse (Apiaceae)
- Sammelzeit: Die Stengel und Blätter kannst Du von April bis Juni ernten. Die Blütendolden erscheinen von Juni bis Oktober und die Früchte von August bis September.
- Orte: Die Bibernelle bevorzugt trockene, sonnige, nährstoffarme und meist kalkhaltige Standorte. Die Pflanze wächst auf Trockenrasen, Rohböden und in Zwergstrauchheiden. Sie gilt als Magerkeitszeiger.
- Inhaltsstoffe: Die Bibernelle soll ca. 1 % Saponine, zudem Cumarine, Flavonoide und im getrockneten Kraut bis zu 0,6 % ätherisches Öl enthalten.
- Verwendete Pflanzenteile: Für unsere Zwecke verwenden wir die zarten Stängel und Blätter sowie die Blüten. Für Heilzwecke kommen nur die Wurzeln zum Einsatz.
Besonderheiten
In der Küche wird die Bibernelle hauptsächlich als Gewürz für verschiedenste Speisen genutzt. Die jungen Blätter können zudem Salaten und Gemüsegerichten zugegeben werden. Außerdem wirken die jungen Blätter und Stängel im Sommer erfrischend, wenn Du diese pur und roh verspeist. Blätter und Stängel erinnern im Geschmack an Gurke.
Die erfrischend und intensiv herbsüß schmeckenden Blüten kannst Du sowohl als Gewürz als auch als essbare Dekoration verwenden. Würzölen, Gebäck und Süßspeisen verleihen sie ein besonderes Aroma. Auch die Früchte finden Einsatz, beispielsweise als Tee oder Gewürz von Essig, Spirituosen oder Kräutersalzen. Sammele die Bibernelle nur, wenn Du ganz sicher bist! Denn sie ist mit giftigen Pflanzen zu verwechseln, die einen ähnlichen Blütenstand haben, auch wenn die Blätter anders geformt sind.
Eigenschaften
Der Wurzel werden schleimlösende, entzündungshemmende, auswurffördernde, antibakterielle, schmerzlindernde, blutstillende und verdauungsfördernde Eigenschaften zugesprochen.
Anwendungsbereiche
In der Naturheilkunde wird die Bibernelle bei Husten und Katarrhen, Erkältung, Asthma und Bronchitis eingesetzt. Zudem findet sie Verwendung bei entzündlichen Erkrankungen im Mund- und Rachenraum, Verdauungsstörungen sowie bei Magen-Darm-Problemen. Außerdem wird der Bibernelle eine harntreibende Wirkung nachgesagt. Als homöopathisches Mittel kommt die Pflanze bei Nasenbluten, Wirbelsäulenbeschwerden oder Kopfschmerzen zum Einsatz.
Wichtiger Hinweis
Die Verwendung der Bibernelle ist nicht für die Beseitigung oder Linderung von Krankheiten, Leiden oder krankhaften Beschwerden bestimmt. Die hier niedergeschriebenen Angaben beruhen auf Überlieferung und langjähriger Erfahrung. In keiner Weise sollen eben diese Angaben eine Beratung durch einen Arzt ersetzen. Bei Fragen wende Dich bitte daher an Deinen Arzt oder Deinen Heilpraktiker.
Smoothie Rezept mit Bibernelle
Setze- für das folgende Smoothie-Rezept optimalerweise einen Profi-Mixer oder zumindest einen Hochleistungsmixer ein, damit die faserreichen Zutaten der Wildpflanzen auch ausreichend zerkleinert werden.
- 1 kleine Handvoll Bibernelle-Blätter
- 5 Bibernelle-Blüten
- 5 Blätter Grünkohl
- ½ Cantaloupe-Melone (Zuckermelone)
- 1 Birne
- 1 EL geschälte Hanfsamen
- Wasser oder Eiswürfel nach eigenem Geschmack