Tellerkraut: Alle Infos über das Wildkraut im Überblick
Heute dreht sich in unserem Wildkräuter-Lexikon alles um das gewöhnliche Tellerkraut. Das Tellerkraut hat eine interessante Reise hinter sich gebracht, bevor es bei uns gelandet ist: Siedler brachten es im 18. Jahrhundert von Nordwestamerika nach Kuba mit – deshalb hat es auch den Beinamen „Kubaspinat“. Von dort aus gelangte es über den Umweg Australien zu uns nach Westeuropa. Das Tellerkraut wird schon lange von den Indianern als Salat- und Heilpflanze genutzt.
Nachdem man in unseren Gefilden die Nützlichkeit der Pflanze erkannt hat, wird sie auch gerne als Salat angebaut und ist als solcher meist unter den Namen Postelein oder Winterportulak bekannt. Das Tolle ist, dass Postelein winterhart ist und somit auch in der pflanzenarmen Zeit bei uns geerntet werden kann – perfekt für Grüne Smoothies im Winter. Die Samen werden zwischen September und März ausgesät, denn sie keimen erst bei Temperaturen unter 12 °C. Wenn die Winter mild sind, kannst Du das Tellerkraut von Oktober bis Mai ernten. Wichtig: Lasse immer mindestens 3 cm der Blattstiele stehen, dann kannst Du die Pflanze mehrmals beernten. Ein Anbau in Kübeln oder auf der Fensterbank ist ebenfalls möglich. Wenn Du das Tellerkraut nicht selbst anbaust, kannst Du es in vielen Bioläden oder auf Wochenmärkten kaufen. Und das lohnt sich – auch im Grünen Smoothie: sowohl vom Geschmack als auch von den Inhaltsstoffen her.
Allgemeine Informationen
- Wissenschaftlicher Name: Claytonia perfoliata
- Pflanzenfamilie: Portulakgewächse (Portulacaceae)
- Sammelzeit: Je nach Standort kannst Du Blätter und Stängel des gewöhnlichen Tellerkrauts zwischen Oktober und Mai ernten. Die Pflänzchen blühen von April bis Juli. Die feinen Wurzeln kannst Du im Prinzip immer sammeln, wenn Du das Tellerkraut nicht mehr beernten willst.
- Orte: Der Winterportulak bevorzugt sandige, feuchte und nährstoffreiche Böden sowie Halbschatten. Sie finden ihn verwildert auf Wegen und Beeten sowie in Parkanlagen.
- Inhaltsstoffe: Im Tellerkraut sind Vitamin C, Kalzium, Magnesium, Eisen sowie Omega-3-Fettsäuren enthalten.
- Verwendete Pflanzenteile: In den Smoothie kannst Du alle Teile außer der Wurzel des Tellerkrauts geben.
Besonderheiten
Die Blätter, Stängel und Blüten sind aufgrund des leicht nussigen Geschmacks, der an eine Mischung an Feldsalat mit einer leichten Note Vogelmiere erinnert, hervorragend als rohe Zutat geeignet – beispielsweise als knackiger Salat oder mit anderen Salatsorten zusammen, auf Butterbrot, in Quark, Pestos oder Dips. Wenn Du die zarten Blätter ganz kurz blanchieren, entsteht daraus ein zartes Gemüse, das geschmacklich nun eher dem Blattspinat ähnelt. Fein geschnitten kannst Du das Tellerkraut auch als Suppenbeigabe verwenden.
Aber bitte nur kurz garen, sonst gehen viele der wertvollen Inhaltsstoffe verloren. Die Wurzel kannst Du als Gemüse kochen, wobei diese zusammen mit Butter und etwas Gewürzen ein maronenartiges, leicht süßliches Aroma bekommen. Die weißen kleinen Blüten eignen sich zudem als essbare Dekoration auf zahlreichen Speisen. Und natürlich passt das Tellerkraut – vorausgesetzt Du hast einen wirklich guten Smoothie-Maker – mit seinem milden Geschmack hervorragend in den Grünen Smoothie – ob in süßer oder würziger Variante. Postelein kannst Du in ein feuchtes Tuch gewickelt bis zu 7 Tage im Kühlschrank aufbewahren.
Eigenschaften
Dem gewöhnlichen Tellerkraut wird eine appetitanregende, entzündungshemmende, beruhigende, verdauungsfördernde, immunstärkende, schmerzstillende und blutreinigende Wirkung nachgesagt.
Anwendungsbereiche
Volksmedizinisch kommt die Pflanze gerne bei Sodbrennen und Magenentzündungen zum Einsatz. Im 18. Jahrhundert wurde es zudem häufig gegen Darmparasiten verwendet. Die Indianer Nordamerikas nutzten das Tellerkraut gerne als Breiumschlag bei rheumatischen Beschwerden. Bekannt sind auch Breiumschläge aus der Pflanze gegen Augenschmerzen. Weitere Anwendungsbereiche des gewöhnlichen Tellerkrauts sind die Vorbeugung von Erkältungskrankheiten sowie von Arterienverkalkung, Frühjahrsmüdigkeit, Verstopfung, Nervenbeschwerden und Nierenleiden.
Wichtiger Hinweis
Die Verwendung des gewöhnlichen Tellerkrauts ist nicht für die Beseitigung oder Linderung von Krankheiten, Leiden oder krankhaften Beschwerden bestimmt. Die hier niedergeschriebenen Angaben beruhen auf Überlieferung und langjähriger Erfahrung. In keiner Weise sollen eben diese Angaben eine Beratung durch einen Arzt ersetzen. Bei Fragen wende Dich bitte an Deinen Arzt oder Deinen Heilpraktiker.
Smoothie Rezept mit Tellerkraut
Du hast hohe Ansprüche an Deinen Smoothie und möchtest diesen fluffig, cremig und fein genießen? Dann raten wir Dir zur Anschaffung eines Profi-Mixers oder zumindest eines Hochleistungsmixers, damit die faserreichen Zutaten der Wildkräuter auch ausreichend verarbeitet werden.
- 1 gute Handvoll vom gewöhnlichen Tellerkraut
- 1 Handvoll Vogelmiere
- 3 Stiele Petersilie
- ½ Salatgurke
- 3 kleinere Röschen Brokkoli
- ½ Avocado
- ½ TL Steinsalz
- Saft einer halben Limette
- Wasser oder Eiswürfel nach eigenem Geschmack