Heute dreht sich in unserem Wildkräuter-Lexikon für Grüne Smoothies alles um Huflattich. Über diese Pflanze gibt es so einiges zu erzählen. So kann sie in der Blüte beispielsweise mit dem Löwenzahn verwechselt werden. Doch bei genauerem Hinsehen erkennt man deutliche Unterschiede – beispielsweise am geschuppten Stängel des Huflattich und daran, dass die Pflanze während der Blüte keine Blätter trägt.
Weiter geht es mit der Namensgebung: Die deutsche Bezeichnung resultiert aus der Blätterform, die an einen Pferdehuf erinnert. „Lattich“ deutet auf die Größe der Huflattichblätter hin, da früher großblättrige Pflanzen mit dem lateinischen Wort „lapaticum“ bezeichnet wurden. Der wissenschaftliche Name des Huflattich (siehe unten) stammt aus der Zusammensetzung von „tussis“ für Husten sowie „agere“ für vertreiben – bedeutet also Hustenvertreiber. Der zweite lateinische Teil in der Bezeichnung kommt von „far“ (Mehl) und „ferre“ (tragen). Damit wird die Blattunterseite beschrieben, die aussieht, als wäre sie mit Mehl bestäubt. Apropos: Große Huflattichblätter besitzen auf der Unterseite weiche Haare und werden deshalb auch gerne als des „Wanderers Klopapier“ bezeichnet. Zum Huflattich solltest Du zudem noch wissen, dass er bereits seit über 2000 Jahren als begehrtes Hustenmittel genutzt wird. Auch in der Küche kam und kommt er gerne zum Einsatz – also dann ab in den Grünen Smoothie mit Wildkräutern damit.
Allgemeine Informationen
- Wissenschaftlicher Name: Tussilago farfara
- Pflanzenfamilie: Korbblütengewächse (Asteraceae)
- Sammelzeit: Die Blüten und Blütenknospen des Huflattich kannst Du zwischen März und Juni ernten. Blätter sammelst DU von Mai bis September und die Wurzeln können ab September bis in den Winter hinein ausgegraben werden.
- Orte: Du findest den Huflattich an Ufern, unbefestigten Wegen bzw. Wegrändern, in Steinbrüchen, Schutthalden und Sandgruben, sowie auf verlassenen Ruderalflächen und Dämmen. Die Pflanze liebt die Sonne und wächst bevorzugt an lehmigen, feuchten Standorten. Insgesamt ist sie aber sehr anspruchslos und gedeiht beispielsweise auch im Halbschatten.
- Inhaltsstoffe: Im Huflattich sind zwischen 6 und 10 % Schleimstoffe und Inulin sowie bis zu 5 % Gerbstoffe enthalten. Außerdem finden sich in der Pflanze u.a. Flavonoide, Bitterstoffe, Mineralstoffe (z.B. Zink), Saponine, ätherische Öle, Sterole und Terpene. Wegen bestimmter Inhaltsstoffe namens Pyrrolizidinalkaloide ist der Huflattich etwas in Verruf geraten – dazu unten mehr. Es gibt allerdings Hinweise darauf, dass diese vermeintlich leberbeeinträchtigenden Substanzen nur in bestimmten Situationen von der Pflanze gebildet werden – nämlich dann, wenn sie unter schlechten Wachstumsbedingungen infolge Insektenfraß oder Wassermangel leidet.
- Verwendete Pflanzenteile: Im Smoothie können wir die Blätter, Blüten, Blütenknospen und Stängel verwenden – je nachdem, was gerade wächst.
Besonderheiten
Die jungen Blätter und Blütenknospen eignen sich als Beigabe für Smoothies – insofern Du einen guten Mixer zu Hause hast – und Salate, aufs Butterbrot oder in den Spinat. Größere Blätter kannst Du zudem für Blattrouladen verwenden und darin Gemüse und ähnliches zubereiten. Aber auch in den Hochleistungsmixer kannst Du die großen Blätter zur Smoothiezubereitung geben, denn der schafft auch zähere Zutaten. Roh kannst Du die Stängel des Huflattichs vor und während der Blüte ebenfalls für Salate und Smoothies nutzen oder gegart zu Pfannengemüse, Spinat und Gemüsecrépes verarbeiten. Aus der Pflanzenasche des Huflattichs lässt sich ein leicht salziges Gewürz herstellen. Die Blüten aromatisieren Tees, Spirituosen und Bratlinge.
Die Wurzeln können klein geschnitten und gegart zu Bratlingen und Kochgemüse verarbeitet werden. Der Geschmack des Huflattichs erinnert ein wenig an grünen Spargel und ist insgesamt sehr mild – bis auf die Wurzel, die etwas würziger schmeckt. Immer wieder wird vor den bereits oben erwähnten Pyrrolizidinalkaloiden im Huflattich gewarnt. Wir geben aber auch zu bedenken, dass die Pflanze bereits seit vielen Jahrhunderten als Nahrungs- und Heilpflanze verwendet wurde, zumal die Menschen früher gar nichts von den vermeintlich schädlichen Inhaltsstoffen wussten und auch keinerlei negative Wirkungen beim Menschen beschrieben wurden. Viele Pflanzenexperten halten deshalb den gelegentlichen Verzehr bzw. die Verwendung einer moderaten Menge von Huflattich als unbedenklich. Achte dabei bitte auf Deine Körperreaktionen.
Eigenschaften
Dem Huflattich werden entzündungshemmende, tonisierende, auswurffördernde, reizmildernde, schleimverflüssigende, verdauungsfördernde und antibakterielle Eigenschaften zugesprochen.
Anwendungsbereiche
Wie oben bereits erwähnt, kommt der Huflattich bei allen Beschwerden zum Einsatz, die mit den Atemwegen zu tun haben – ob als Tee, Frischpflanzenpresssaft oder bis vor kurzem in Hustensäften. Der enthaltene Schleim legt sich dabei schützend über die Schleimhäute, mildert Schmerzen und Reiz und beschleunigt die Heilung von Entzündungen. Die Pflanze kann angewendet werden bei trockenem Reizhusten, Erkältungen, akuten und chronischen Reizungen in Mund und Rachen, Heiserkeit, Bronchitis, Asthma oder chronischem Lungenleiden. Auch bei Magen-Darm-Beschwerden, Verstopfung, Appetitlosigkeit oder Durchfall wird sie genutzt. Äußerlich kommt der Huflattich bei schlecht heilenden Wunden, Furunkeln, Ekzemen, leichten Verbrennungen und bakteriellen Entzündungen zum Einsatz.
Wichtiger Hinweis
Die Verwendung des Huflattichs ist nicht für die Beseitigung oder Linderung von Krankheiten, Leiden oder krankhaften Beschwerden bestimmt. Die hier niedergeschriebenen Angaben beruhen auf Überlieferung und langjähriger Erfahrung. In keiner Weise sollen eben diese Angaben eine Beratung durch einen Arzt ersetzen. Bei Fragen wende Dich bitte an Deinen Arzt oder Deinen Heilpraktiker.
Smoothie Rezept mit huflattich
Legst Du großen Wert auf feine, faserfreie und cremige Grüne Smoothies, empfehlen wir Dir für dieses Rezept die Verwendung eines Profi-Mixers oder zumindest eines Hochleistungsmixers, damit Du die Wildkräuter ordentlich zerkleinert bekommst.
- 1 kleine Handvoll Huflattichblätter
- 3 mittelgroße Blätter vom Schwarzkohl
- 1 Banane
- 1 Pfirsich
- 1 Kiwi
- ½ Teelöffel Bourbonvanille
- Wasser oder Eiswürfel nach eigenem Geschmack