Espe: Alle Infos über den essbaren Baum im Überblick
Heute stellen wir Dir in unserem Wildkräuter-Lexikon die Espe vor. „Du zitterst ja wie Espenlaub“. Dieser Ausspruch stammt daher, dass sich die feinen Blätter der Espe – die auch Zitterpappel genannt wird – schon beim geringsten Windhauch bewegen, was wie Zittern aussieht. Espen wachsen besonders schnell und können bis zu 2,5 Metern pro Jahr in die Höhe schießen. Deshalb werden sie gern zur Holzgewinnung verwendet, bevorzugt für preiswertere Produkte wie Papier, Streichhölzer oder Sperrholzplatten. Doch die Zitterpappel hat noch mehr auf Lager: Sie galt schon bei den Indianern als Heil- und Nahrungsmittel und in Europa wurde sie als Heilpflanze bereits in der Antike geschätzt. In der Küche finden verschiedene Bestandteile des Baumes ebenfalls Verwendung – nicht zuletzt im Grünen Smoothie.
Allgemeine Informationen
- Wissenschaftlicher Name: Populus tremula
- Pflanzenfamilie: Weidengewächse (Salicaceae)
- Sammelzeit: Die jungen zarten Blätter kannst Du im April und Mai sammeln, später werden sie etwas zäh. Blüten und junge Triebe erntest Du am besten im März und April. Wenn Du das zarte Rindenkambium verwenden willst, sind dafür die Monate März und April geeignet. Beim Kambium handelt es sich um die Wachstumsschicht zwischen Holz und Borke.
- Orte: Die Espe wächst vor allem auf Waldlichtungen, in lichten Wäldern und an nährstoffreichen Waldrändern. Außerdem ist sie an Flussufern und Wegrändern sowie in Mooren und Hecken zu finden.
- Inhaltstoffe: Die Knospen enthalten Phenolglykoside mit Salicin als Hauptkomponente und außerdem Flavonoide und ätherisches Öl. Zu den Inhaltsstoffen der Blätter ist nichts bekannt – sie dürften allerdings ebenfalls zahlreiche wertvolle Substanzen enthalten wie beispielsweise Chlorophyll.
- Verwendete Pflanzenteile: In den Smoothie geben wir die zarten Blätter und jungen Blütenknospen.
Besonderheiten
Die jungen Blätter kannst Du mithilfe von Milchsäuregärung zu Sauerkrautgemüse verarbeiten. Und natürlich kommen sie auch in den Grünen Smoothie, dem sie einen spargelähnlichen Geschmack verleihen. Die älteren Blätter werden getrocknet und danach gemahlen. Das mehlartige Pulver kannst Du mit anderem Mehl vermischen und zum Backen bzw. Andicken und Würzen von Soßen und Suppen verwenden. Die jungen Blüten und gerade ausgetriebenen Blätter kannst Du mit festeren Gemüsesorten wie beispielsweise Karotten oder Fenchel mitkochen – die Pflanzenteile schmecken allerdings ziemlich bitter.
So sollten sie auch im Smoothie nur vorsichtig verwendet werden. Aus dem zarten Kambium kannst Du eine Art Nudelgericht kochen, indem Du es in feine Streifen schneidest. Getrocknet kann es zum Strecken von Mehl verwendet werden. Sammele aber bitte nur das Rindenkambium von gefällten Bäumen, um Beschädigungen zu vermeiden.
Eigenschaften
Der Espe werden entzündungshemmende, wundheilungsfördernde, antibakterielle, adstringierende, keimtötende, fiebersenkende und schmerzstillende Eigenschaften nachgesagt.
Anwendungsbereiche
Weltweit werden sowohl Knospen als auch Rinde der Zitterpappel für medizinische Zwecke eingesetzt. Ein Tee aus der Espe wird in der Volksmedizin genutzt bei Harnwegserkrankungen, Husten, chronischer Bronchitis, Blasenproblemen, Erkrankungen von Prostata und Gebärmutter oder zur Entwässerung. Aus Bestandteilen der Espe werden auch Salben und Öl hergestellt. Diese kommen zum Einsatz bei Hautentzündungen, Verbrennungen, Juckreiz, Hämorrhoiden, Sonnenbrand, Frostbeulen, Rheuma oder Gicht. Die zerriebene Holzasche wird empfohlen bei Sodbrennen und verdorbenem Magen.
Wichtiger Hinweis
Die Verwendung der Espe ist nicht für die Beseitigung oder Linderung von Krankheiten, Leiden oder krankhaften Beschwerden bestimmt. Die hier niedergeschriebenen Angaben beruhen auf Überlieferung und langjähriger Erfahrung. In keiner Weise sollen eben diese Angaben eine Beratung durch einen Arzt ersetzen. Bei Fragen wende Dich bitte daher an Deinen Arzt oder Deinen Heilpraktiker.
Smoothie Rezept mit Espe
- 1 kleine Handvoll junge, zarte Espenblätter sowie wenige Knospen
- 5 Blätter vom Kopfsalat
- ½ Honigmelone
- ½ Bio-Salatgurke ungeschält
- 1 Handvoll über Nacht in Wasser eingeweichte Rosinen
- 2 Spritzer Zitrone
- Wasser oder Eiswürfel nach eigenem Geschmack