Borretsch: Alle Infos über das Wildkraut im Überblick
Ursprünglich stammt die Wildkräuter-Art Borretsch aus dem Mittelmeerraum, wo die Pflanze schon bei den alten Griechen und Römern beliebt war. In unseren Gefilden wurde der Borretsch im späten Mittelalter eingebürgert und fand in vielen Bauerngärten Einzug. Das lag einerseits an den hübschen Blüten, die aussehen wie kleine blaue Sternchen. Deshalb ist die Pflanze auch heute noch in Naturgärten zu finden. Auch kulinarisch hat der Borretsch allerhand zu bieten und gehört bereits seit Goethes Zeiten als feste Zutat in die Frankfurter grüne Soße. Außerdem ist überliefert, dass ein Wein, in dem die Pflanze eingelegt wurde, die Lust auf Sex und die gute Laune fördert. Das sind schon mindestens zwei Gründe, weshalb wir den Borretsch auch gerne in den einen Grünen Smoothie geben.
Allgemeine Informationen
- Wissenschaftlicher Name: Borago officinalis
- Pflanzenfamilie: Rauhblattgewächse (Boraginaceae)
- Sammelzeit: Du kannst die Blätter von April bis August und die Blüten zwischen Mai und September ernten.
- Orte: Die ursprünglich in Gärten angebaute Pflanze ist teilweise verwildert und auf der „freien Wildbahn“ auf Brachflächen und Wiesen zu finden. Sie bevorzugt feuchte, lockere und kalkhaltige Böden und sonnige bis halbschattige Standorte.
- Inhaltsstoffe: Dem Borretsch wird nachgesagt, dass er Flavonoide, Gerbstoffe und -säure, Saponine, Schleim, Alkaloide, Harz, Kieselsäure, Bitterstoffe, verschiedene Fettsäuren, ätherisches Öl und Alantoin enthält. Außerdem sollen 100 Gramm der frischen Pflanze fast 150 mg Vitamin C enthalten.
- Verwendete Pflanzenteile: Wir verwenden die Blätter und Blüten.
Besonderheiten
Wie oben bereits erwähnt, wird Borretsch bereits seit Jahrhunderten in der Küche verwendet. Zwar wird heute vor zu viel Verzehr der Pflanzenteile aufgrund der enthaltenen Pyrrolizidinalalkaloide gewarnt. Das gilt aber nur bei regelmäßigem Verzehr von größeren Mengen. Und bisher ist auch noch nicht bekannt geworden, dass ein Frankfurter an seiner „grünen Soße“ gesundheitlichen Schaden genommen hat.
Ganz nach dem Motto „Die Dosis macht das Gift“ kannst Du daher die Blätter der Pflanze zu Gemüsegerichten und -füllungen, in Salaten, Quark oder Frischkäse, für Kräuterlimonade oder als Brotbelag genießen. Der frische Gurkengeschmack mit leicht säuerlicher Note ist auch eine Bereicherung im Grünen Smoothie. Die Blüten sind eine leckere essbare Dekoration und können zudem zu kandierten Süßigkeiten verarbeitet werden. Bitte erhitzedie Pflanzenteile möglichst nicht, denn dann gehen das köstliche Aroma sowie die wertvollen Nährstoffe verloren. Aus den Borretschsamen wird Öl hergestellt, das in seiner hochwertigen Qualität auch keine der gefürchteten Alkaloide mehr enthält.
Eigenschaften
Der Borretsch soll beruhigend, stimmungsaufhellend, schleimlösend, entzündungshemmend, schweißtreibend, fiebersenkend und entgiftend wirken. Dem Borretschöl werden juckreizlindernde, immunstimulierende, abschwellende und entzündungshemmende Eigenschaften nachgesagt.
Anwendungsbereiche
In der Volksmedizin wird Borretsch-Tee zur Verbesserung der Stimmung, gegen nervöse Herzbeschwerden, innerer Unruhe sowie bei Schlaflosigkeit und Fieber gegeben. In Mundspülungen wird die Pflanze bei Zahnfleischentzündungen und anderen entzündlichen Problemen in der Mundhöhle angewandt. Hilfreich soll Borretsch außerdem bei Husten und Erkrankungen der Luftwege sein. Äußerlich kommt er als Umschläge, Waschungen und Bäder bei Ausschlag, Ekzemen, Abszessen und Wunden zum Einsatz. Borretsch-Öl soll u.a. bei Neurodermitis, trockener Haut und Schuppen helfen.
Wichtiger Hinweis
Die Verwendung von Borretsch ist nicht für die Beseitigung oder Linderung von Krankheiten, Leiden oder krankhaften Beschwerden bestimmt. Die hier niedergeschriebenen Angaben beruhen auf Überlieferung und langjähriger Erfahrung. In keiner Weise sollen eben diese Angaben eine Beratung durch einen Arzt ersetzen. Bei Fragen wende Dich bitte daher an Deinen Arzt oder Deinen Heilpraktiker.
Smoothie Rezept mit Borretsch
Benutze für das folgende Rezept optimalerweise einen Profi-Mixer oder zumindest einen guten Hochleistungsmixer, damit die faserreichen Zutaten auch ausreichend zerkleinert werden.
- 10 Borretschblätter und 10 Borretschblüten
- 3 Blätter Karottengrün
- 3 Stängel Dill
- ½ Bio-Schlangengurke (mit Schale)
- ½ rote Paprika
- 3 Tomaten
- ½ Avocado
- ½ Bio-Zitrone mit Schale
- etwas Steinsalz und Pfeffer
- Wasser oder Eiswürfel nach eigenem Geschmack