Steinklee: Alle Infos über das Wildkraut im Überblick

Steinklee: Alle Infos über das Wildkraut im Überblick

Heute dreht sich in unserem Wildkräuter-Lexikon alles um den gewöhnlichen Steinklee. Wie der Name schon sagt, wächst der Steinklee gerne auf steinigen Böden, wo er sich in seiner bis etwa 1 Meter Größe federleicht hin- und herschwingt. Die gelben Blüten sind reichlich mit Nektar gefüllt und werden gerne von Bienen besucht. So ist der Steinklee sehr beliebt bei Imkern, die daraus einen leckeren Honig herstellen. Das hat der Pflanze auch den Namen Honigklee gebracht. Der süße Duft des Steinklees ließ ihn bereits in der Antike zum Sinnbild der weiblichen Schönheit werden. Später im Mittelalter wurde er Maria zugeschrieben und erhielt die Volksnamen Liebfrauenschühlein oder Marienpflanze.

Seinen ganz starken Duft nach Heu und Waldmeister entfaltet der Steinklee aber erst beim Trocknen. U.a. wurde die getrocknete Pflanze früher in ländlichen Gegenden zur Mottenabwehr genutzt. Als sogenanntes Bettstroh wurden mit ihm zudem früher Kissen, Decken und Matratzen gefüllt. Da sich sein Wurzelwerk weit ausbreitet, dient der Steinklee zur Befestigung von Kieshängen. Doch auch für Heilzwecke wird die Pflanze bereits seit den Zeiten Hippokrates bis heute gerne genutzt. Allerdings nicht der weißblütige Steinklee, denn diese weist eine andere Zusammensetzung der Inhaltsstoffe auf und wird deshalb nicht in der Heilkunde verwendet. Nicht zuletzt bereichert das süßliche Aroma des Steinklees zahlreiche Speisen als Gewürz.

Allgemeine Informationen

  • Wissenschaftlicher Name: Melilotus officinalis

  • Pflanzenfamilie: Schmetterlingsblütengewächse (Fabaceae)

  • Sammelzeit: Die Blätter zur rohen Verwendung werden zwischen April und Juni – vor der Blüte der Pflanze – gesammelt. Die Blütezeit des Steinklees liegt zwischen Mai und September. Die Triebe der Pflanze erscheinen zwischen April und Juni, während das gesamte Kraut mit Blüten von Mai bis September für gekochte Zubereitungen geerntet werden kann. Die Wurzeln kannst Du von September bis April sammeln.
  • Orte: Der Steinklee stellt keine hohen Ansprüche. Er ist ein Rohbodenpionier und wächst an trockenen und warmen Standorten. So findet man ihn auf steinigen Wegen und Schutthalden, in Steinbrüchen oder an Böschungen, Bahndämmen und Ackerrändern.

  • Inhaltsstoffe: Die Pflanze enthält Cumarin, Flavonoide, Melilotosid, Glykoside, Saponine, Cholin, Benzoesäure sowie Schleim- und Gerbstoffe.

  • Verwendete Pflanzenteile: Für den Grünen Smoothie verwenden wir die zarten jungen Blätter oder – ausnahmsweise – die getrockneten Pflanzenteile.

Besonderheiten

Die jungen Triebe lässt man ein, zwei Tage anwelken und kann dann mit ihnen Gemüsegerichte, Milchspeisen, Bowle oder Wein aromatisieren. Feingeschnitten wird mit ihnen Schnittkäse gewürzt. Das gesamte Kraut samt Blüten kann in Kompott und Marmeladen als Würze mitgekocht werden. In getrockneter Form dient es als Aroma für Limonaden, Weine und Liköre und in Pulverform als süßes Gewürz für Desserts oder zum Backen. Die jungen Blätter können in kleineren Mengen vor der Pflanzenblüte auch roh in Salate gegeben werden.

In den genannten Formen passt der Steinklee auch in unseren Smoothie-Maker um grüne Smoothie zu kreieren und bereichert ihn mit einem Waldmeister-vanilleartigen und süßlichen Aroma. Im Übrigen können auch die getrockneten Wurzeln als Gewürz verwendet werden. Wichtig: Aufgrund des hohen Anteils an Cumarin wird empfohlen, Steinklee und seine Pflanzenteile nur in Würzmenge zu verwenden. Es wird vom Verzehr bzw. der Einnahme von Steinklee abgeraten, wenn man Blutverdünner einnimmt bzw. während der Schwangerschaft.

Eigenschaften

Dem Steinklee werden entzündungshemmende, durchblutungsfördernde, wundheilende, beruhigende, schmerzstillende, abschwellende, entkrampfende, harntreibende, lymphtätigkeitanregende und verdauungsfördernde Eigenschaften nachgesagt.

Anwendungsbereiche

Der Hauptanwendungsbereich des Steinklees sind Venenleiden, Krampfadern und schwere Beine. Auch gegen Hämorrhoiden, Durchblutungsstörungen, nächtliche Wadenkrämpfe und Lymphstau kommt er zum Einsatz. Äußerlich soll er ebenfalls bei Venenerkrankungen und Hämorrhoiden, aber auch bei Furunkeln, Prellungen, Verstauchungen, Entzündungen, Hautausschlägen und Schwellungen Linderung verschaffen. Helfen soll Steinklee zudem bei Insektenstichen, Blutergüssen, Besenreisern oder Couperouse.

Eine innerlich eingenommene Tinktur sowie Steinkleeöl auf die Stirn gerieben wird gegen Kopfschmerzen und ein Steinkleebad für gute Laune empfohlen. Mit Tee aus Steinklee soll man bei Halsschmerzen und Entzündungen im Mundbereich gurgeln. Außerdem heißt es, dass Steinklee die Aufnahme von Kalzium verbessern könne. Hilfreich soll die Pflanze zudem bei Magen-Darm-Beschwerden, Arthritis, Rheuma, Gelenkerkrankungen und Bronchitis sein. Meist wird Steinklee als Tee oder in Fertigpräparaten eingenommen, äußerlich meist als Salbe, aber auch als Breiumschlag oder Kräuterkissen.

Wichtiger Hinweis

Die Verwendung des Steinklees ist nicht für die Beseitigung oder Linderung von Krankheiten, Leiden oder krankhaften Beschwerden bestimmt. Die hier niedergeschriebenen Angaben beruhen auf Überlieferung und langjähriger Erfahrung. In keiner Weise sollen eben diese Angaben eine Beratung durch einen Arzt ersetzen. Bei Fragen wende Dich bitte an Deinen Arzt oder Deinen Heilpraktiker.

Smoothie Rezept mit Steinklee

Für einen fluffigen, cremigen und glatten (feinen) Smoothie raten wir Dir zu einer Verwendung eines Profi-Mixers oder zumindest eines Hochleistungsmixers, damit die faserreichen Zutaten der Wildkräuter auch ausreichend verarbeitet werden.

  • ½ Handvoll junge Blätter vor der Blüte ODER 1 EL getrockneten Steinklee

  • 5 Endivienblätter

  • 1 Apfel

  • 1 gute Handvoll Erdbeeren

  • 1 EL Mandelmus

  • Wasser oder Eiswürfel nach eigenem Geschmack

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